Stilbeschreibung
"Mein persönliches Verständnis von Musik bzw. Komposition manifestiert sich in den unterschiedlichsten Ausformungen. Derart reflektiert stellt sich Musik für mich nicht nur als akustisches Phänomen dar, sondern ist eingebettet in einen größeren Bedeutungskontext, der sowohl räumliche als auch soziokulturelle Aspekte berücksichtigt. Weiters richte ich meine kompositorische Konzeption auf die Aufführungskonstellationen aus, sei es für eine Konzertsituation, ein Ausstellungsambiente oder für andere situativ-definierte Momente.
Der Reiz von synästhetischen Erlebnissen, deren Kreation v. a. durch digitale Kompositionswerkzeuge erleichtert wird, führte zu Werken, in denen akustische sowie visuelle Elemente als gleichwertige Ausdrucksmittel verwendet werden. Ein zunehmender Teil meiner Kompositionen/Klanginstallationen sind nicht als abgeschlossene Arbeiten zu betrachten, sondern bieten den Rezipienten die Gelegenheit, individuelle An- bzw. Fortsätze zu finden. Durch diese Interaktionsmöglichkeit ergeben sich unzählige Les- bzw. Hörarten meiner Werke. Der Rezipient ist so nicht bloß passiver Konsument der von mir geschaffenen Klangwelten, sondern wird als aktives Element eingebunden und zur Anteilnahme angeregt."
Michael Kieslinger (1996), zitiert nach: Günther, Bernhard (1997) (Hg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: music information center austria, S. 573–574.
Ausbildung
1985 - 1988 Grieskirchen Bundesoberstufenrealgymnasium Grieskirchen: Matura
1985 - 1987 Landesmusikschule Grieskirchen Grieskirchen Klarinette
1988 - 1989 Technische Universität Wien Wien Architektur
1990 - 1993 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Elektroakustik und Experimentelle Musik Kaufmann Dieter
1990 - 1993 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Elektroakustik und Experimentelle Musik Ungvary Tamas
1993 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Abschluss mit ausgezeichnetem Erfolg
Tätigkeiten
1993 - 1995 Stockholm Königlich Technische Hochschule Stockholm: freier Mitarbeiter
1002 Situations - An Interactive Peoples Museum on the Intemet: Co-Leitung
Kineto-Audio Communication Research Group (KACOR): Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich interaktiver Computermusiksysteme
zahlreiche Konzerte, Ausstellungen und Vorträge im In- und Ausland, u.a. in Dänemark, England, Hongkong, Schweden und Taiwan
Aufführungen (Auswahl)
Internet
Festival der Regionen
zahlreiche Aufführungen in Prag, Wien, Grieskirchen, Halle/Saale
Literatur
1997 Günther, Bernhard (Hg.): KIESLINGER Michael. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: Music Information Center Austria, S. 573–574.
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 23. 10. 2024): Biografie Michael Kieslinger. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/57454 (Abrufdatum: 25. 11. 2024).